Nordamerika

Direktorin von US-Gesundheitsbehörde: Impfstoffe können Übertragung von COVID-19 nicht verhindern

Bei einem Auftritt im US-Nachrichtensender "CNN" erklärte die Direktorin der US-amerikanischen Zentren für Krankheitskontrolle (CDC) Dr. Rochelle Walensky, dass Impfstoffe die Verbreitung von COVID-19 nicht verhindern können. Dies habe manche Menschen veranlasst, sehr kritische Fragen zu den Impfpässen zu stellen.
Direktorin von US-Gesundheitsbehörde: Impfstoffe können Übertragung von COVID-19 nicht verhindernQuelle: Gettyimages.ru © Pool / Auswahl

Vollständig geimpfte Menschen, die eine COVID-19-Durchbruchinfektion bekommen, können das Virus übertragen, sagte die Direktorin der US-Zentren für Krankheitskontrolle (CDC), Dr. Rochelle Walensky, am Donnerstag. In einem Interview mit Wolf Blitzer von CNN sagte Walensky:

"Unsere Impfstoffe funktionieren außergewöhnlich gut. Sie funktionieren weiterhin gegen Delta, was schwere Krankheiten und Todesfälle angeht – sie verhindern sie. Aber was sie nicht mehr können, ist, die Übertragung zu verhindern."

Aus diesem Grund hat die CDC letzte Woche ihre Richtlinien geändert und empfiehlt nun sogar geimpften Personen, in Innenräumen wieder Masken zu tragen, so Walensky. Letzte Woche veröffentlichte die Behörde eine Studie, die zeigte, dass die Delta-Variante bei geimpften und ungeimpften Menschen ähnliche Mengen an Viren produziert, wenn sie sich infizieren – Daten, die darauf hindeuten, dass geimpfte Menschen, die eine Durchbruchinfektion bekommen, eine ähnliche Tendenz haben könnten, das Virus zu verbreiten wie ungeimpfte Menschen. Walensky sagte weiter:

"Wenn Sie zu jemandem nach Hause gehen, der nicht geimpft wurde, zu jemandem, der nicht geimpft werden kann, zu jemandem, der vielleicht immunsupprimiert oder etwas gebrechlich ist, zu jemandem, der Komorbiditäten hat, die ihn einem hohen Risiko aussetzen, würde ich vorschlagen, dass Sie in öffentlichen Gebäuden eine Maske tragen."

Walenskys Beharren darauf, dass die Impfstoffe die Ausbreitung von COVID-19 nicht verhindern können, hat manche dazu veranlasst, die Wertigkeit der sogenannten Impfpässe infrage zu stellen. Nach Ansicht von Walensky besteht der einzige Nutzen des Impfstoffs derzeit vermutlich darin, dass er die Schwere der Symptome mindert. Der konservative US-amerikanische Blog The Last Refuge stellte die Frage:

"Wenn eine geimpfte und eine nicht geimpfte Person die gleiche Kapazität haben, das Virus zu tragen, auszuscheiden und zu übertragen – mit oder ohne Symptom –, welchen Unterschied macht dann ein Impfpass oder ein Impfausweis? Laut CDC stellen sowohl geimpfte als auch nicht geimpfte Personen, die ein Restaurant, ein Geschäft, eine Gruppe, einen Veranstaltungsort oder einen Arbeitsplatz aufsuchen, für die anderen Personen dort genau das gleiche Risiko dar. Inwiefern macht also die Vorlage eines Impfausweises einen Unterschied? 

Der Blog endete damit, dass die Leser über eine einzige Frage nachdenken sollten:

"Welchen Wert hat also der Impfpass?"

New York City hat vor kurzem Impfpässe eingeführt, um die Ausbreitung von COVID-19 einzudämmen, wie die Stadt behauptet. Andere Städte haben sich gegen ähnliche Maßnahmen gewehrt, wobei die Stadtoberhäupter eine ganze Reihe von Bedenken anführten, von der Gerechtigkeit bis zur Sicherheit. Letzte Woche kündigte Bürgermeister Bill de Blasio an, dass die größte Stadt des Landes bald den Nachweis von mindestens einer Dosis des COVID-19-Impfstoffs für Restaurants, Fitnesseinrichtungen und Unterhaltungseinrichtungen in Innenräumen verlangen wird. Laut de Blasio:

"Dies ist von entscheidender Bedeutung, denn wir wissen, dass dies zu mehr Impfungen anregen wird. Unser Ziel ist es, alle davon zu überzeugen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Wenn wir die Delta-Variante stoppen wollen, ist es jetzt an der Zeit. Und das bedeutet, sich jetzt impfen zu lassen."

New York City ist die erste Stadt in den USA, die eine solche Maßnahme ankündigt, da die Delta-Variante für den Anstieg der Fälle in den Vereinigten Staaten verantwortlich gemacht wird.

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